Stell dir, ein Fremder fragt dich, ob er zu dir ins Auto steigen darf, um sich das Auto genauer anzuschauen. Er fragt dich, wo du wohnst, wie lange du dieses Auto schon fährst und ob du zufrieden bist. Du erzählst enthusiastisch, die Neugierde ist dir nicht unangenehm. Warum? Weil Elektromobilität verbindet.
Genau das habe ich vor einiger Zeit erlebt. An einer Ladestation treffe ich einen Mercedes-eDrive-Fahrer. Sein Auto ist fertig geladen und er macht mir Platz, damit ich meins laden kann. Er beäugt meine ZOE interessiert. Ich lasse die Autotür offen, während ich das Kabel in die Ladebuchse stecke. Der Fremde tritt näher und begutachtet das Innenleben meines Autos. Er fragt mich, ob er sich mal hineinsetzen dürfe. „Nur zu“, sage ich ihm. Er staunt über die Geräumigkeit, den Bordcomputer und die Ausstattung.
Schnell komme ich mit ihm ins Gespräch, erzähle ihm, dass ich in Goldach am Bodensee wohne und heute mit dem Elektroauto nach Zürich fahre. Dass die Reichweite knapp nicht ausreicht, weshalb ich in Winterthur einen Ladestopp mache. Wir tauschen uns darüber aus, dass die Reichweite je nach Aussentemperatur und Geschwindigkeit wirklich stark variiert und finden heraus, dass unsere Autos ungefähr dieselbe Reichweite haben.
Nach der Fachsimpelei verabschiedet sich der Fremde und fährt leise davon. Ich setze mich ins Auto und warte, bis die Batterie aufgeladen ist, und denke darüber nach, was ich soeben erlebt habe. Wäre ich auch so gesprächsbereit gewesen, wenn mich jemand an einer normalen Tankstelle fragen würde, ob er sich mein Auto genauer anschauen darf? Wohl kaum – ich hätte möglichst schnell tanken und weiterfahren wollen. Vermutlich würde ich dann auch an Filme und Krimis denken, in denen Frauen an einer Tankstelle überfallen werden.
Ein paar Tage nach dieser Begegnung erlebe ich etwas anderes, das meine Theorie bestätigt, dass Elektromobilität verbindet. Ein ehemaliger Arbeitskollege schreibt mir eine E-Mail, weil er mein beschriftetes Auto auf einem Parkplatz gesehen hat. Er schwärmt von seiner eigenen ZOE und ich erzähle ihm, mit welchen Apps und Maps ich meine vielen Fahrten plane.
Ja, wir Elektroauto-Fahrer sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Wir erzählen gerne aus unserem Alltag, ganz egal, ob wir unser Gegenüber kennen oder nicht. Elektromobilität verbindet.
Hast du das auch schon so erlebt? Erzähl uns von deinen elektrischen Begegnungen.